der RES164 als erster Leistungspentode sollte man in der Tat einen gewissen Respekt zollen. Bis zum Kriegsende wurden bei Telefunken 4.357.707 Stück produziert. Nach dem Krieg bis einschliesslich 1954 immerhin noch 481.076 Stück. Im Vergleich dazu lag die RES164d mit einer Gesamtsumme von 397.958 Stück deutlich niedriger.
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Zitieren:Wäre es eventuell eine Idee, die 4P1L nur mit einer Heizfaden-Hälfte zu betreiben? Ist ja für 50 mA Kathodenstrom konstruiert, wäre also nicht überlastet.
Ich habe obigen Vorschlag von Jens ebenfalls ausprobiert. Heizstrom nun 0,325A.
Weil aber der Anodenstrom in etwa halbiert ist, müsste die -Ug reduziert werden indem zum 700 Ohm Widerstand im VE301Wn nochmal 700 Ohm parallel gelegt werden. Das bedeutet einen Eingriff ins Radio, was wir eigentlich nicht wollen. Die Brummfreiheit ist prima, wie bei der Parallelschaltung der Heizfäden der 4P1L.
OK Jens, hab' ich gerade mal ausprobiert, der Testaufbau steht ja noch...
Um die -Ug1 zu reduzieren wurde jetzt jeweils 2,2M vom g1 zu den Fadenenden gelötet. Das hat dann geholfen, den Anodenstrom auf den normalen Wert von 13mA zu bringen. Es ist also ein Spannungsteiler, wobei sich ein Teil außerhalb der Röhre befindet. Das geht für den VE301W und VE301Wn. Damit bin ich zufrieden. Für eine universelle Anwendung des RES164 Ersatzes muss man wohl aufpassen.....
Zum Abschluss der Experimente habe ich auch noch den Vorschlag vom guten Ingo untersucht:
Leider nur eine kleine Verbesserung des Restbrumms, nicht zu vergleichen mit den "Kurzfadenschaltungen".
Résumé:
Die beste Brummunterdrückung hat der PL95-Ersatz. Nachteil: In der Anheizperiode steigt die Hochspannung an, was die alten Lade- und Siebelkos eventuell überfordern.
Sehr gut ist ebenfalls die parallele Kurzfadenschaltung mit der 4P1L. Nachteil: Der Heizfadenstrom ist 4x höher als bei der RES164.
Gut ist die Kurzfadenschaltung, wo nur eine Hälfte der Heizung benutzt wird. Nachteil: Aussteuerungsbereich ist geringer.
Schlecht ist die 4P1L mit den Fäden in Serie. Nachteil: Übermäßiges Restbrummen. Vorteil: Nicht jeder empfindet das als störend.
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Es wird auch von der Miniaturröhre 3B4 als Ersatz für die RES164 geschrieben. Leider nicht bei mir vorhanden, sonst hätte ich diese auch noch mitgenommen....
Re: Die russ. 4P1L als Ersatz für die RES 164.....neue Erkenntnisse......
Eigentlich wollte ich das Thema abschließen ….
Bisher wurde hauptsächlich mit dem Gehör (und Oszilloskop) die Unterdrückung des ungewünschten Restbrummens beurteilt. Mit dem mir zu Verfügung stehenden Spectrum-Analyzer Tek 5L4N habe ich einen anderen Blick auf die Fragestellung „Womit ist die RES164 zu ersetzen?“ bekommen. Hiermit lässt sich die frequenzmäßige Aufteilung der einzelnen Komponenten sehr schön darstellen.
Ausgangspunkt der Messreihe ist eine neuwertige RES164, welche mit einem bestimmten Nutzsignal (ca. 500Hz) angesteuert wird. Die Gleichstromeinstellung ist: Ub = 220V Rg2 = 100k mit 0,1µF nach 0V. In der Anodenleitung liegt ein AÜ mit Z ~ 10kOhm Das bleibt unverändert. Mit Absicht habe ich als Maßstab für die Amplituden die lineare Darstellung gewählt, weil bei der log. Darstellung zu viele (für die Erklärung) verwirrende Signale sichtbar werden! Mit einem geeichten Abschwächer am Ausgang kann ich die dB-Werte ermitteln und eintragen.
RES164, als Vorbild
Die -Ug1 (ca. 11V) wird an einem 700 Ohm Widerstand in der Minusleitung erzeugt. Wir erkennen links unten den 50Hz Anteil, welcher mit dem Entbrummer auf Minimum reduziert wurde. Daneben etwa doppelt so hoch die 100Hz Komponente, welche sich nicht mit dem Entbrummer beeinflussen lässt! Das war neu für mich!
4P1L
Wie schon zu Eingang des Beitrags erwähnt, diese Röhre hat ebenfalls eine Uf von 4V und wird öfters als Ersatz empfohlen. Sie ist allerdings viel steiler und erfordert deshalb eine angepasste neg. Ug1, um in den geradlinigen Teil der Ia/Ug Kennlinie zu kommen. Das wird jedoch übersehen und die Röhre im unteren, weniger steilen, Knick betrieben. Die übliche Verwendung im Volksempfänger bedeutet also einen 700 Ohm Widerstand in der Minusleitung, sowie die anschließende Reihenschaltung von 0,2 und 2MOhm zum Steuergitter. Für die notwendige Reduzierung der wirksamen -Ug1 der 4P1L auf 5Volt wird im Adapter ein zusätzlicher Widerstand von 2,2MOhm eingelötet. Damit haben wir einen Spannungsteiler geschaffen.
Im Vergleich mit der originalen RES164 erhalten wir dadurch eine um ca. 8 dB höhere Verstärkung! Leider ist das Restbrummen ebenfalls hörbar angestiegen. Die sichtbaren Oberwellen von 100Hz kann man ignorieren.
4P1L mit Abschwächung
Moment mal bitte, wenn es uns gelingt, das NF-Signal zum Lautsprecher auch um 8 dB abzuschwächen, dann erhalten wir die gleiche Lautstärke einer RES164, aber das Restbrummen geht um 8 dB zurück und ist nicht mehr störend! Mit anderen Worten, wir liefern den Bonus der höheren Verstärkung gegen eine besseren Unterdrückung des Restbrummens ein. Einen Nachteil will ich nicht verschweigen, es muss ein kleiner Eingriff in die Schaltung des Radios gemacht werden, beispielsweise, einen 3,3 kOhm Widerstand parallel zur Primären des AÜs. Bei der Verwendung des Freischwingers in VE ist obendrein auf den erforderlichen Ruhestrom zu achten. Dieser bestimmt die richtige Lage der Zunge im Luftspalt.
PL95
Zur Vervollständigung des Themas will ich noch die Spektrumanalyse der Ersatzschaltung mit der PL95 einbringen. Durch den -für diesen Typ- unüblichen g2 Vorwiderstand von 100kOhm , ist die -Ug1 auf ca. 2V einzustellen. Der Katodenwiderstand beträgt deshalb nur 150 Ohm.
Der extra 5 dB Verstärkungszuwachs ist ein Geschenk. Die Gefahr einer Übersteuerung bei Zimmerlautstärke konnte ich in meinen Erprobungen nicht feststellen. Und weil das alles ohne jegliches Restbrummen und auch ohne weiteren Anpassungen am Gerät möglich ist, hat diese Lösung meinen Vorzug.