Hallo, ich habe eine Frage zu Gleichrichterröhren AZ1 bzw AZ11. Der maximal zulässige Strom wird mit 100mA bei 300Volt angegeben. Bezieht sich die Angabe auf beide Systeme zusammen oder nur auf ein Einzelsystem?
Mfg,Gerald
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Wumpus
Moderator 639 Beiträge Messages RE: AZ1 oder 11 Belastbarkeit? , 01 Aug. 2006 20:46
Hallo Gerald, im Buch "Rundfunkröhren" von Ludwig Ratheiser, 1949 wird für die AZ1 / AZ11 angegeben: 2*500V eff. Strom 70 mA 2*400V eff. Strom 90 mA 2*300V eff. Strom 120 mA
Damit ist der Gesamtstrom durch die Kathode gemeint.
Gruß Rainer.
Möge die Radiowelle mit uns sein.
Geändert von / modified by Wumpus am / at 1.Aug.2006 20:52
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Gerald
RE: AZ1 oder 11 Belastbarkeit? , 01 Aug. 2006 21:43
Hallo Rainer, danke für die promte Antwort. Die Angabe mit den 100mA bei 300 V hatte ich aus einem Lorenz Taschenbuch. Offenbar gibt es da etwas unterschiedliche Angaben. Aber egal, mir war nur nicht so recht deutlich, das es um den Gesamtkathodenstrom geht. Irgendwie dachte ich wohl bei den Angaben über Röhren mit mehren Systemen wird jedes System extra angegeben. Die Spannung wird ja auch mit 2 mal angegeben. Das hatte mich dann doch etwas irritiert.
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RE: AZ1 oder 11 Belastbarkeit? , 01 Aug. 2006 21:50
Hallo Gerald, ja die Angaben varieren oft bei den Handbüchern von verschiedenen Autoren. Zu den 2 mal - Angaben bei der Anodenseite ist zu sagen, dass da ja der Strom zur gleichen Zeit immer nur durch eine Anode fliesst. Bei der nächsten Halbwelle dann durch die andere Anode. Durch die Kathode fliessen diese Ströme nacheinander.
Gruß Rainer.
Möge die Radiowelle mit uns sein.
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Hans
RE: AZ1 oder 11 Belastbarkeit? , 02 Aug. 2006 09:31
Hallo Rainer. Vielen dank für das schöne Forum. Ich besuche schon lange immer wieder gern. Ich sammle Radios, bin aber kein grosser Fachmann. Bei der Frage vom Gerald fiel mir auf das ich den Sinn der Doppelgleichrichterröhren nicht richtig durchschaue. Warum der kompliziertere Netztransformator und die Doppelgleichrichterröhre? Ist doch sicher teuerer gewesen.
Gruss Hans
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Wumpus
Moderator 639 Beiträge Messages RE: AZ1 oder 11 Belastbarkeit? , 02 Aug. 2006 17:44
Hallo Hans, freut mich, dass Dir das Forum gefällt.
Die Doppelgleichrichtung kann doppelt so lange Wechselspannungs-Halbwellen liefern, wie der Einfachgleichrichter. Die Netzwechselspannung hat ja die Hälfte der Zeit positives Potential, die andere Hälfte der Zeit negatives. Der Einfachgleichrichter liefert also nur die Häfte der Zeit Spannung. Nun kann der Ladeelko sich langsam aufladen und versuchen die Halbwellengleichspannung halbwegs konstant zu halten. Er schafft das aber nur bedingt, sodaß hinter einem Siebwiderstand oder einer Siebdrossel noch ein Siebelko geschaltet ist. Trotzdem kann man mit einem Oszilloskop noch das Pulsieren der Spannung am Lade- und (weniger am) Siebelko verfolgen. Die Doppelgleichrichtung schafft hier stabilere Verhältnisse, da insbesondere das Auf- und ab der Spannung am Ladeelko deutlich geringer ist und im übrigen auch mit 100 hz statt 50 hz pulst. So können sogar etwas kleinere Kapazitäten bei gleichem Effekt verwendet werden.
RE: AZ1 oder 11 Belastbarkeit? , 02 Aug. 2006 19:57
Hallo Hans, ich habe mal irgendwo gelesen, das die Sieb und Ladeelkos bei Halbwellengleichrichtung (Einweg) etwa um den Faktor 4 grösser sein müssen als bei Vollwellengleichrichtung (Zweiweg) um die gleiche Brummfreiheit zu erreichen. Dafür braucht man dann natürlich die entsprechend grösseren Kondensatoren. Diese mussten aber oftmals von den Radioherstellern teuer dazugekauft werden. Je grösser die Kapazität um so grösser der Preis. Die Kondensatoren waren damals im Vergleich zu heute auch recht teuer. Der aufwändigere Netztrafo konnte dagegen oftmals preiswert in der eigenen Trafo und Spulenwicklerei gefertigt werden. Es ist ja fast nur ein Stückchen mehr Draht notwendig. So kompensiert sich der Mehraufwand auch preislich zumindestens teilweise.
Grüße, Dennis
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Bernie
RE: AZ1 oder 11 Belastbarkeit? , 02 Aug. 2006 21:13
Original-Beitrag von / Original message by Wumpus:
Die Doppelgleichrichtung schafft hier stabilere Verhältnisse, da insbesondere das Auf- und ab der Spannung am Ladeelko deutlich geringer ist und im übrigen auch mit 100 hz statt 50 hz pulst.
Original-Beitrag von / Original message by Wumpus:
Die Doppelgleichrichtung schafft hier stabilere Verhältnisse, da insbesondere das Auf- und ab der Spannung am Ladeelko deutlich geringer ist und im übrigen auch mit 100 hz statt 50 hz pulst.
Also Bärni das kann Du "nun ja" glauben. Warum soll das nicht so sein.
Aber nun ernsthaft: Am Ladeelko treten kleine Entlade-Spannungsschwankungen auf, die sich der Gleichspannung überlagern. Da diese sägezahn-ähnlichen Spannungen zweimal pro 50-Hz Zyklus bei der Zweiweggleichrichtung auftreten, ist der Restbrumm nun mal 100 Hz statt 50 Hz. Der erfahrene Radio-Reparateur hört am Nezbrummen von Radios mit tauben Elkos, ob Einfach- oder Doppelgleichrichtung stattfindet.