auf meinem Schreibtisch steht ein 10 Jahre altes IP-Telefon. Mit seiner Freisprecheinrichtung hat es einen annehmbaren Klang, der für die Nachrichten und für unaufdringliche Hintergrundmusik ausreicht. Meinen Asterisk-Server habe ich so programmiert, dass man mit ihm knapp 20 Radiostationen über das Web empfangen kann.
Diese Stationen lassen sich über Telefonnummern erreichen, die ich in das Telefonverzeichnis kopiert habe. Die einzelnen Stationen lassen sich dadurch bequem über die Kurzwahltasten anwählen. Man könnte auch die Radiostationen mit alten Wählscheibentelefonen abhören. Aber das macht auf Dauer keinen Spaß, weil man den Hörer in der Hand halten muss.
Natürlich kann man Web-Radio mit VLC in viel besserer Qualität hören. Der Witz meiner Einrichtung ist aber die IP-Telefone zu verwenden, die schon auf dem Schreibtisch stehen und dadurch einen Zusatznutzen erhalten. Mein Thomson TB-30 kann mehrere Gespräche gleichzeitig entgegennehmen. Es ist also nicht besetzt, wenn ich Musik höre.
Übertragen werden die Stationen auf das Telefon mit dem Audio-Codec G.722, der einen Frequenzbereich von 50 bis 8000 Hz abdeckt. Das ist besser als AM-Rundfunk. Das Endgerät muss allerdings G.722 verarbeiten können. Wenn nicht, dann kommt ein anderer Codec automatisch zum Einsatz.
Wie das alles unter Asterisk zu programmieren ist, ist unter
zu finden. Damit Asterisk die MP3-Streams abspielen kann, muss unter Raspbian bzw. Linux der MP3-Decoder mpg123 installiert werden. Wie das geht, habe ich auch erklärt. Es ist ganz einfach. Die Programmierung unter Asterisk ist auch ein Klacks. Ich habe dazu ein Macro geschrieben, was das Web-Streaming noch einfacher macht. Je Web-Radio-Station ist nur eine einzige Programmierzeile notwendig.
Wie man die Streaming-Adressen erhält, ist auf meiner Seite ebenfalls beschrieben.
An meinem IP-Telefon lässt sich übrigens ein Headset anschließen. Über diesen Anschluss könnte ich das Audiosignal hinausführen und dann entweder über eine galvanische Trennung oder über einen kleinen HF-Oszillator einem Mittelwellenradio zuführen, der natürlich ein Röhrenradio sein sollte. Das wäre dann das nächste Projekt.
Übrigens komme nicht nur ich in den Genuss des Radiohörens über das Telefon. Alle Teilnehmer meines Asterisk-Servers können das natürlich auch. Wer die öffentliche Nummer meines Asterisk-Servers kennt, kann auch reinhören. Die Nummern 401 bis 417 sind mit Radiostationen belegt.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
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gefällt mir auch. Neu ist die Idee allerdings nicht. In meinem uralten Fritz-Fon kann ich unter "Internetdienste" ebenfalls im Router vordefiniete Internetradios abrufen. Das geht über das Menue Heimnetz->Mediaserver->Internetradio.
ich habe hier eine uralte Fritz!Box Fon als ATA im Einsatz. Sie bietet diese Möglichkeit nicht.
Hat jemand bereits den Audio-Codec Opus auf einem Raspberry Pi installiert? Ich frage, weil verschiedene widersprüchliche Anleitungen existieren. Mit Opus hätte man eine Sprachübertragung in CD-Qualität. Viele Softphones unterstützen Opus.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
in der Schweiz gab es das im Prinzip ja schon mal. Den NF-Telefonrundspruch (ca. 1930..1960) konnte man mit dem Telefon abhören, nur für die Programmwahl brauchte man eine zusätzliche Taste. Telefonanrufe hatten Priorität, das Radioprogramm wurde dann unterbrochen.