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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Ein ungewohnter Kleinempfänger.
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16.08.10 19:52
otti61 

WGF-Nutzer Stufe 2

16.08.10 19:52
otti61 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Ein ungewohnter Kleinempfänger.

Hallo,

Ich bin kein Experte für Volksempfänger aber in einem alten Buch von 1947 habe ich beide Schaltungen gefunden mit VL1 und VL4.

Auch wenn es nicht unbedingt mit Radios zu tun hat, kann es sein daß diese Firma auch die "Dorette" hergestellt hat?
Es gab da nämlich eine Version mit den Röhren DL 92 bzw den amerikanischen Originaltypen statt DDD25.
Vielleicht weiß ja Wolle dazu mehr.
Mich würde einmal interessieren welche Varianten original vor dem 2.WK hergestellt wurden. Denn in der damaligen Ostzone war alles vertreten. RE, A, V, C, K Bestückung und Umbauten mit P2000 und entsprechenden Widerständen.

Warum ist das für mich so interessant? Nun weiß ich nicht wie viele Forenmitglieder aus dem Osten stammen.
Aber es gab in den russisch besetzten Gebieten kurz nach dem Kriegsende eine tolle Aktion. Da man immer noch geheime *(N)*sender fürchtete, wurden alle Radios von den Behörden beschlagnahmt. Einige Zeit später durften die Geräte wieder abgeholt werden. A b e r nicht das eigene Gerät! So kam es daß ein Besitzer eines Mende Großsupers plötzlich mit einem Volksempfänger nach Hause gehen mußte. Meine Oma hatte Glück. Da sie eine Wasserturbine hatte mit eigenem Gleichstrom, wurde ihr Gerät von einem neuen Besitzer gekillt und so durfte sie das defekte Gerät zurück bekommen. Auch auf diese Weise könnten einige seltsame Umbauten entstanden sein.

Gruß Matthias

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16.08.10 20:21
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

16.08.10 20:21
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ein ungewohnter Kleinempfänger.

otti61:

Mich würde einmal interessieren welche Varianten original vor dem 2.WK hergestellt wurden. Denn in der damaligen Ostzone war alles vertreten. RE, A, V, C, K Bestückung und Umbauten mit P2000 und entsprechenden Widerständen.

Warum ist das für mich so interessant? Nun weiß ich nicht wie viele Forenmitglieder aus dem Osten stammen.
Aber es gab in den russisch besetzten Gebieten kurz nach dem Kriegsende eine tolle Aktion. Da man immer noch geheime *(N)*sender fürchtete, wurden alle Radios von den Behörden beschlagnahmt.

Hallo Matthias.

Hier muß ich Deine Aussagen hinsichtlich der "tollen Aktion" in der SBZ etwas korrigieren. Auch in Trizonesien wurden Radios beschlagnahmt und es gab ein Herstellungsverbot. Ein möglicher Ausweg zur Umgehung des Herstellungsverbotes war der Verkauf von Baukästen (Heinzelmann), der den Eigenbau von Radios ermöglichte. Auch diese Geräte waren mit den unterschiedlichsten Röhren bestückt, mit allem, was sich noch beschaffen ließ. Als wieder Geräte gefertigt werden durften, gab es viele Ersatzlösungen für Standardröhren, vielfach auf der Basis der RV12P2000.
Im Extremfall wurden fertige Empfänger ohne Röhren verkauft. Das war aber ein vergleichsweise kurzer Zeitraum.
Gleichermaßen galt für Reparaturen, daß möglichst die Gerätefunktion wieder hergestellt werden mußte. Deshalb griff man auf alles zurück, was sich irgendwie beschaffen ließ. Viele Kleinbetriebe beschäftigten sich mit der Regenerierung von Röhren und von Kondensatoren.
Röhren der Baureihen R, K und V kamen in der Ostzone in der Gerätefertigung nicht zum Einsatz. Es gab Geräte mit A- Röhren und auch mit der RV12P2000, die aber nur kurzzeitig gebaut wurden.

Mit vielen Grüßen.
Wolle

16.08.10 20:32
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

16.08.10 20:32
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ein ungewohnter Kleinempfänger.

Hallo Matthias.

Unter der Bezeichnung "Dorette" wurde zwische 1944 und 1945 ein Kleinfunksprechgerät hergestellt. Bestückt war es mit der DDD25 und zweimal RL1P2. Produziert wurde es von verschiedenen Herstellern für den militärischen Einsatz.

Mit vielen Grüßen.
Wolle

16.08.10 20:58
roehrenfreak

nicht registriert

16.08.10 20:58
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Ein ungewohnter Kleinempfänger.

Hallo zusammen,

nach der Kapitulation des Dritten Reiches und der Macht-Übernahme durch die Alliierten wurde Deutschland ja systematisch vom "braunen Dreck" befreit. Dazu gehörten auch massenhaft VE´s und DKE´s, die Strassenzug um Strassenzug beschlagnahmt, zu riesigen Haufen aufgetürmt "plattgewalzt" wurden. Das kann man nun so oder auch anders sehen: Einerseits gingen tausende funktionstüchtige Radios verloren, andererseits wurde die gerade wieder auferstehende Industrie vor die Herausforderung gestellt, dem Bedarf mit neuen Geräten gerecht zu werden. Und da wurde eben das verwendet, was noch irgendwie und irgendwo aufzutreiben war, die Schaltungen wurden einfach improvisiert. Nach Überwindung dieser anfänglichen Materialknappheit folgte ein kometenhafter Start, der bekanntermassen als das Wirtschaftswunder in die Geschichte einging. Daran hatte die Radioindustrie einen sehr bedeutenden Anteil. Ein typisches Beispiel ist Max Grundig. Aus dem kleinen Fürther Laden, in dem das "Spielzeug" namens "Heinzelmann", einem typischen Notradio, verkauft wurde, entstand wenig später ein Grosskonzern. Was wohl passiert wäre, wenn die VE´s und DKE´s von der Zerstörung verschont geblieben wären, bleibt aus heutiger Sicht Spekulation. Die Frage, ob es aber z.B. Grundig zu dieser Grösse gebracht hätte, ist zumindest gerechtfertigt, oder?

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

16.08.10 21:13
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

16.08.10 21:13
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ein ungewohnter Kleinempfänger.

Hallo Jürgen.

Die Beschränkungen, denen Deutschland nach dem Kopenhagener Wellenplan unterworfen war, zwangen letztlich zur Einführung des UKW- Rundfunks. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, einerseits die Entwicklung voranzutreiben und andererseits hohe Stückzahlen möglichst preisgünstiger Empfänger herzustellen. Solche Geräte hatten auch gute Exportchancen, bis die Industrie der anderen Länder den Anschluß erreicht hatte.
Letztlich beruht der Erfolg von Grundig auf innovative Leistungen bei preiswerter Herstellung. Als Stichwort sei Raumklang oder 3D- Klang genannt, was kurzzeitig den Mitbewerbern arge Probleme bescherte.

Viele Grüße.
Wolle

16.08.10 21:37
roehrenfreak

nicht registriert

16.08.10 21:37
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Ein ungewohnter Kleinempfänger.

Hallo Wolle,

dass die Einführung des UKW-Rundfunks quasi aus der Not geboren wurde, ist völlig richtig. Und gründlich wie wir nun mal sind, haben wir aus dieser "Not" das Bestmögliche gemacht, nämlich richtig gute Qualität. Schon bald nach der Einführung in Deutschland trat der UKW-Rundfunk einen unaufhaltsamen Siegeszug an, wollten doch die Hörer in den anderen Ländern auch diese neue, bemerkenswert hohe Klangqualität in ihre Stube holen. Davon partizipierten natürlich die deutschen Radiohersteller, die ihre UKW-fähigen Geräte auch als Export-Versionen in alle Welt verkauften. Und aus dem eigentlich "strafenden" Begriff "Made in Germany" wurde beinahe übernacht das Qualitätssymbol.

Bis es soweit kommen konnte, musste jedoch mit der althergebrachten Technik Vorlieb genommen werden. Schliesslich brauchte man für den Fortschritt Geld, viel Geld. Dieses wurde dann sinnvoll investiert - sehr, sehr sinnvoll sogar!



Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

16.08.10 23:35
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

16.08.10 23:35
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ein ungewohnter Kleinempfänger.

Hallo Zusammen !

Habe eben einen Beitrag aus einer Fachzeitschrift von 1954 ( Funk - Technik ) gelesen . Den Begriff des Empfängers für den Export sollte man in zwei Kategorien unterteilen 1. Für den Europamarkt 2. Für den " Überseemarkt " also andere Erdteile . Bei ersteren besteht zu den Inlandsprodukten kaum ein Unterschied , also auch die hierzulande üblichen Empfangsbereiche .
Bei den zweiten gibt es schon größere Unterschiede : Fast kein UKW , keine Langwelle , aber neben MW mehrere KW Bänder manchmal durchgängig von MW bis zur KW . Tropenfeste Ausführung , auch von Lautsprecher und Gehäuse . Es gab auch Ausführungen als Batteriebetriebene Tischgeräte . Das soll jetzt keine Korinth ........ sein aber wie das so ist , hatte ich vor kurzem genau darüber was gelesen .

MFG Nobby

17.08.10 20:43
otti61 

WGF-Nutzer Stufe 2

17.08.10 20:43
otti61 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Ein ungewohnter Kleinempfänger.

Hallo Wolle,

Vielen Dank für die Informationen.
Ein solches Gerät das ohne Röhren verkauft wurde damals, habe ich übrigens auch, einen Nora K42N.
Aber 11er D - Röhren sind heute so selten und teuer daß ich das Gerät nie restauriert habe.

Gruß Matthias

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