LUXOR Sperrkreis 273 für die ersten VEs näher betrachtet......
Ich weiß nicht, ob andere sich in der gleichen Situation befinden: Da sitzt man nun im Hobbyzimmer und denkt, was soll ich jetzt mal machen? Ein neues Projekt in Angriff nehmen, oder was reparieren ?
Schau' ich mir meine in der Vergangenheit erworbenen Mess-und Prüfgeräte im Regal an, dann komm' ich zu der Erkenntnis, die Mehrzahl davon werden kaum genutzt. Eigentlich schade..... Sicherlich, für die Radio-oder Fernsehreparatur kommt man mit einigen wenigen, selektierten Hilfsgeräten aus.
Das war der Einstieg des jetzt folgenden Messprotokolls eines Doppelsperrkreises der Fa. LUXOR, gedacht für die ersten Volksempfänger der 30er Jahre. Damit konnte ein starker Ortssender unterdrückt, aber auch -das hat sich herausgestellt- ein schwaches Signal angehoben werden! Weiterhin braucht man die Antenne bei Bereichswechsel nicht mehr umstöpseln, ein Schalter mit sieben Stellungen übernimmt das. Dieses Teil habe ich vor zig-Jahren auf einem Flohmarkt erworben, war billig, weil das Gehäuse beschädigt ist.....
Man erkennt zwei angezapfte, getrennt abstimmbare Parallelschwingkreise, welche in Reihe mit der Antennenzuleitung gelegt sind. Der erste für die Mittelwellen (K) der zweite für die Langwellen (L). Mit Schalter S kann der Langwellenkreis überbrückt werden und ist damit wirkungslos.
Das ist die Messaufstellung:
Eigentlich ist das Ganze ein bisschen übertrieben, hat m.E. auch noch niemand gemacht, ich wollte das aber mal untersuchen und zu Papier bringen. Hatte einfach nichts Besseres zu tun, es war mehr oder weniger ein „Egotrip“…...
Im Function Generator Wavetek 182 wird die sinusförmige HF erzeugt (mit dem Zähler kontrolliert) und geht über eine künstliche Antenne zum Luxor-Sperrkreis. Dessen Ausgang ist mit dem Philips Log. Converter PM5171verbunden. Der Y-Eingang des Schreibers empfängt davon seine Spannung und ist von mir mit einer dB Skalierung versehen. Um das Selektionsverhalten zu untersuchen, wird die Frequenz vom Wavetek von 700 kHz bis 900 kHz durchfahren. Dabei ist der Sperrkreis auf eine max. Unterdrückung von 800 kHz eingestellt. Hierzu muss eine stetig ansteigende Gleichspannung auf den VCO (VCG) Eingang des Wavetek gegeben werden. Das besorgt mir eine Gleichspannungsquelle, reguliert mit Hilfe eines 10-Gang Potis. Alles muss schön langsam gehen, damit der Schreiber (horizontale X-Achse, etwas träge) folgen kann.
Obiges Bild zeigt die erzeugte Wobbelkurve. Die Sperrtiefe bei der willkürlich gewählten Frequenz im Mittelwellenbereich beträgt 20 dB, wobei Schalter S den LW-Kreis kurzschließt. Wie man sieht, kann der Vorsatz auch Frequenzen so um die 10 dB anheben! Davon wird jedoch in den Anzeigen nicht geschrieben. Gestern Abend noch probiert, BBC World-Service auf 198 kHz wird deutlich lauter mit dem kleinen Kästchen. Erfordert wohl viel Fingerspitzengefühl und Geduld ....
Zum Schluss noch eine Wobbelkurve, wo beide Parallelkreise wirksam sind. Damit lassen sich also im LW-und im MW-Bereich stark einfallende Stationen unterdrücken. Es muss nur der Antennenwähler an der Stirnseite die richtige (von den sieben) Antennenbuchsen des VEs selektieren.
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Re: LUXOR Sperrkreis 273 für die ersten VEs näher betrachtet......
Hallo Wolfgang, sehr interessant. Da ich keinen solchen Sperrkreis habe, habe ich mir darüber auch nie Gedanken gemacht. Danke für dine Untersuchung. Übrigens, falls Du wirklich nicht mehr wissen solltest, was Du noch machen könntest, dann komme zu mir , ich gebe dir Aufgaben. Ich habe Projekte für die nächsten 300 Jahre.
Viele Grüße Bernd
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)