Apfelmus:... Kalle, dein Hinweis auf die Vertikalablenkung überrascht mich. Ich hätte eher eine (fehlende) Abhängigkeit von der Horizontalablenkung vermutet. Die Unschärfe ist am linken bzw. rechten Bildrand am höchsten, während sie von der vertikalen Lage nicht abhängt. Also müsste doch die Fokussierspannung beim wandern von links nach rechts varriert werden. Oder begehe ich einen Denkfehler?
Gruss Martin
Es muss ja nicht unbedingt die Fokussierung sein, kann auch eine Wechselspannungsüberlagerung an den Vertikalablenkspulen sein. Es hilft nur oszillografieren der Spannung an den Vertikalablenkspulen, die zu klären. Muss eigentlich eine saubere Sägezahnspannung sein.
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ich tippe auch eher (...99,9 % ^^) auf einen Fokussierfehler ! Bei normalen 110°-Bildröhren bedeutet dieser Fehler oft, aber nicht immer, Alterungsfehler der Bildröhre ! Wie (aus meiner Sicht) zutreffend erkannt, verschiebt sich der Fokuspunkt mit der Ablenkung, das kann aber, neben Alterung, auch an falschen Potentialen (aber nicht [unbedingt] am Fokussiergitter!) liegen, so entsteht der Fehler bei Farbbildröhren auch durch zu hohe Ug2-Spannung ! Aber ich hab den fehler bei vielen s/w-Bildröhren mit Alterungsfehlern gesehen ! manchmal bessert es sich nach einiger Betriebszeit, weil die Kathode nach längerer Standzeit erstmal "aufwachen" muß.
(Die Problemlösung "dynamische Fokussierung", also Anpassung der Spannung am Fokussiergitter in Abhängigkeit des Ablenkpunktes, ist hier rein theoretisch betrachtet natürlich eine Lösung, nur gibt es sie in diesen Geräten nicht, erst bei Rechnermonitoren und Großbild- und Projektionsfernsehern wurde das tatsächlich dann realisiert)
Ich würde bei diesem Gerät (zu dem ich nicht viel Erfahrung beisteuern kann) in dem Fall die Hochspannung (Ingo's Vermutung) und die anderen Spannungen (Ug2) versuchen zu messen, weil man durch die Abhängigkeit der Ablenkung von der Hochspannung aus der Bildgeometrie allein keine Rückschlüsse auf die richtige Hochspannung ziehen kann ! Die Hochspannung kann man mit etwas Erfahrung auch anhand der Funkenlänge zur ANode der BiRö (Helligkeit voll aufdrehen) abschätzen, 1kV/mm, d.h. für 10kV ca. 10mm Funkenlänge.
An schlechten Aquadag (Graphitbelag außen) glaube ich auch nicht recht, ausschließen würde ich es nicht, da auch dafür Erfahrung mit fehlendem oder schlechten Außenbelag vorliegen müßte, die hab ich nicht so, ich hab zwar mal bei einem s/w-TV den äußeren Masseanschluß entfernt, die Auswirkung auf das Bild war jetzt nicht so, daß man sofort ein Fehlerbild sah... kann aber immer Am Einzelfall liegen.
Einen Vertikalablenkfehler, wie Kalle ihn vermutet, hatte ich noch nie, kann mir auch nicht vorstellen, wie dieser von der Horizontalamplitude abhängen soll. Theoretisch denkbar wäre er.
ich hab' dann mal fleissig oszillographiert... ich hoffe das Oszi hat die hohen Spannungen gut überstanden. Sieht alles recht normal aus. Die Wellenformen an Vertikal und Horizontalspule reagieren überhaupt nicht auf Veränderungen am Fokus-Poti. Auch die Fokus-Spannung verändert sich im Zeilenverlauf nicht, oder nur sehr geringfügig im Vergleich zu den Änderungen beim Verstellen des Potis.
Bin auch geneigt das der Bildröhre zuzuschreiben, oder einer schwachen P50 oder 1Z1. Trotzdem komisch.
Gruss Martin
grün: vertikale Ablenkspannung am Ablenktrafo gegen Masse gelb: Videosignal gelb: Sync Signal des Videogenerators blau oben: Ablenkspannung gedehnt blau unten: Videosignal gedehnt
grün: horizontale Ablenkspannung an Zeilentrafo gegen Boosterkondensator (mit 2 Tastköpfen und Differentialeinschub gemessen) blau: Fokusspannung am Fokuspoti (AC mode) gelb: Videosignal gelb: Sync Signal des Videogenerators
die B30M1 hat doch gar keine Fokussierungsspannung sondern nur eine Beschleunigungsspannung an G2. Sie wird doch magnetisch fokussiert.
Ist es sicher, daß das Ablenksystem richtig montiert ist und die Fokussiermagneten in Ordnung sind? Sitzt die Ionenfalle richtig? Wie verhält sich die Randunschärfe bei Veränderung von Helligkeit/Kontrast?
was mir einfiel: Um nur die Bidröhre zu testen und Fehler aus der Vertikalablenkung auszuschließen, lege sie doch einfach mal lahm.
Also Rö16 ziehen. Dann solltest Du doch einfach nur noch einen Strich in der Mitte von links nach rechts auf dem Bildschirm haben, wie bei einem Oszilloskop.
...da ist kein Fehler in der Vertikalablenkung, durch Ziehen der Endröhre würde man auch nicht wirklich etwas beweisen, da dann der vermutete Fehler garnicht auftreten kann. Der Strich beim Ziehen kann sich einbrennen, also Vorsicht, wenns doch mal probiert wird !
Ingo, stimmt natürlich, an die magnetische Fokussierung hatte ich nicht gedacht, obwohl mir das bekannt war ^^
Ich tippe auch sehr stark auf die Bildröhre ... trotzdem mal die Spannungen prüfen, wie gesagt... Das sind mit die schwierigsten Fehler, eine Stufe, hier die Horizontalendstufe, arbeitet vielleicht...vermutlich "Nicht richtig", trotzdem entsteht ein Bild, jetzt muß man nachweisen, daß der Bildfehler nicht durch eine eventuell schlecht arbeitende Stufe verursacht wird. Wie gesagt, alles nur hypothetisch, es kann sein, daß alles o.k. ist nur die BiRö ist schwach... solche Geräte haben ja überwiegend einiges an Betriebsstunden auf dem Buckel !
Christian: das mit dem Ziehen von Rö16, also Vertikalablenkung lahmlegen, ist ja schnell probiert. Werde schon aufpassen!
Ingo: Der Apparat scheint unverbastelt, bis auf die eine oder andere erfolgte Reparatur vor vielen Jahren. Die Helligkeit insgesamt erscheint mir recht gut, mit der Fokusspule lässt sich die Bildmitte sauber einstellen. Daher gehe ich mal davon aus dass Ablenksystem und Ionenfalle korrekt eingestellt sind.
Die Unschärfe lässt sich mit dem Schärfesteller vom Rand in die Bildmitte verlegen - d.h. der Rand ist OK, aber in der Mitte sind die horizontalen Linien aufgebläht. Wenn ich die Helligkeit ändere muss ich den Fokus nachstellen, aber das Ergebnis ist das gleiche. Bei sehr geringer Helligkeit sieht man allerdings die Aufblähungen nicht mehr.
Und IngoZ: Welche Spannungen sind da interessant, und wie hoch sollten die sein? Im Schaltplan stehen nur recht wenige Werte, die habe ich alle schon geprüft. Die Hochspannung habe ich an der Kathode der 1Z1 gemessen (also am Kabel dass zur Anode der Bildröhre führt). Das sind so 8-9kV, wie gesagt abhängig vom Bildinhalt. Wie messe ich denn die Emission der Bildröhre?
Ich werde mal auf Radiomuseum nach den Daten der B30M1 schauen.
" Bei sehr geringer Helligkeit sieht man allerdings die Aufblähungen nicht mehr. "
Ich denke mal, das es ein Bildröhrenfehler ist . Im Netz habe ich eine Seite gefunden , wo das Bild mit den Gittermuster fast genauso aussieht wie bei dir . https://www.radioecke-berlin.de/tv-geraete/rembrandt-fe852/ ( P.s., falls die Seite unerwünscht , bitte löschen )
wenn die Schärfe helligkeitsabhängig ist, was ist zur gleichen Zeit mit der Bildgröße? Wird das Bild mit geringerer Helligkeit kleiner und umgekehrt? Wenn ja, ist die Hochspannung zu hochohmig, was auf einen schlechten Hochspannungsgleichrichter hindeuten könnte.
Wenn Du bei normalem Bildinhalt (kein Testbild) die Helligkeit erhöhst, wird irgendwann das Bild bzw. Teile davon negativ? Wenn ja, deutet das auf eine verbrauchte Bildröhre hin.
Für die B30M1 ist übrigens eine Anodenspannung von 8 ... 12 kV angegeben. Da sind 8 ... 9 kV eher am unteren Ende. Vielleicht ist der Hochspannungsgleichrichter wirklich nicht mehr der beste. _____________ Analog bleiben!