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Stereodecoder in Röhrentechnik
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08.04.22 21:35
Florianska 

WGF-Premiumnutzer

08.04.22 21:35
Florianska 

WGF-Premiumnutzer

Stereodecoder in Röhrentechnik

hallo,

ich habe heute aus einer Arztvilla eine Stereowiedergabeapparatur ST 501,
Hersteller Deutsche Grammophon Gesellschaft mitgenommen.
Baujahr 1960, das Renommee dieser Firma verpflichtete natürlich zu Topschaltungen ohne Kompromisse.
Die Aktivboxen werden von 2 Röhrenverstärkern mit jeweils 10 Watt sinus bei 1% Klirr angetrieben.
Das Steuergerät hat neben dem RIAA Vorverstärker einen ebenfalls hochwertigen UKW-Empfänger eingebaut.
1960 gab es ja noch keinen Stereorundfunk,

deshalb suche ich hier nach Informationen, welchen Röhren-Stereodecoder für dieses Gerät adäquat wäre.
Hat jemand eine Idee?

Mit besten Grüßen
Florianska

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09.04.22 10:23
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

09.04.22 10:23
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Stereodecoder in Röhrentechnik

So viele wirklich verschiedene Stereo-Dekoder mit Elektronenröhren gab es in Europa gar nicht, weil UKW-Stereo in Europa kurz vor der Einführung von Transistoren kam. Am meisten findet man die Stereo-Dekoder von Grundig, seltener noch einige von Telefunken und noch seltener von Nordmende, die unterschiedliche Schaltungstechniken verwenden. Der einfachste Stereo-Dekoder war da der erste von Grundig mit nur einer 6BH6 Pentode in Reflex-Schaltung, den Telefunken für Stereo-Radios als Export-Modele für den amerikanischen Markt verwendet hatte. In abgewandelter Form für heute noch beschaffter Induktivitäten/Filter hab ich dafür mal eine etwas andere Reflex-Schaltung entwickelt und auch noch ein paar Platinen und Filter dafür, die ich bei Bedarf zum „Selbstkostenpreis“ abgeben könnte. Ist aber kein „High-End/HiFi“ Stereo-Dekoder, sondern eben seiner Zeit Anfang der 60er Jahre entsprechend.

Gruß

(Reflex-)Kalle

09.04.22 12:59
Debo 

WGF-Premiumnutzer

09.04.22 12:59
Debo 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stereodecoder in Röhrentechnik

Hallo,

das hört sich ja interessant an. Im radiomuseum.org hab ich es nicht gefunden. Hast du mal ein paar Bilder?
Ein Röhrenstereodecoder gibt es im Elektor Röhren 4 Heft von 2008. Natürlich längst vergriffen!

https://www.elektor.de/roehren-4-pdf?gcl...ExoClhIQAvD_BwE

Das ist erwerbbar als Download etwas kostenpflichtig im Elektorstore.
Bei Jogis Röhrenbude müsste auch sowas zu finden sein.

Gruss
Debo

Zuletzt bearbeitet am 09.04.22 13:01

09.04.22 13:17
Florianska 

WGF-Premiumnutzer

09.04.22 13:17
Florianska 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stereodecoder in Röhrentechnik

Besten Dank für die Antworten.
Das sollte schon Richtung High-End gehen.
Welche Schaltungsvariante sollte ich dann bevorzugen, es gibt ja mindeseten 3.

Zu den Dekodern in Jogis Röhrenbude:
ich habe schon mehr als dort gelistet sind, z.B. Schaub-Lorenz (volltransistorisiert), ebenso einen weiteren von Imperial in den 766, 666 und 769 Chassis zu finden.
Ferner einen Röhrendekoder von Loewe Opta, den ich zur Zeit neben Nordmende und Grundig Dekoder 5 favorisiere.

Zu rmorg:
ich werde das erstmal als Neuvorschlag einstellen bevor ich Bilder veröffentliche.
Die angehängten Bilder bitte so lange nicht im Netz weiterreichen.
Das muss jedoch warten, ich habe eine Woche meine ganze Familie zu Gast (die mögen keine Musiktruhen, vielleicht war das jetzt Nr. 100)
Ich melde mich nach dem 19.April wieder.
Vielleicht gibt es ja bis dahin einige Hinweise zur "besten" Röhrenschaltung des Dekoders.

Grüße
Florianska

Datei-Anhänge
d_deutsche grammophon ges_st501 set_2.jpg d_deutsche grammophon ges_st501 set_2.jpg (179x)

Mime-Type: image/jpeg, 375 kB

d_deutsche grammophon ges_st501 reciever.jpg d_deutsche grammophon ges_st501 reciever.jpg (174x)

Mime-Type: image/jpeg, 358 kB

09.04.22 13:56
Debo 

WGF-Premiumnutzer

09.04.22 13:56
Debo 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stereodecoder in Röhrentechnik

Ja interessantes Gerät. Kannte ich noch garnicht. Klar, aussagekräftige Bilder von aussen und innen gehören ins rm.org. Dann haben alle Interessenten in den nächsten Jahren was davon.

Ob Röhre oder nicht musst du selber entscheiden. Ist deine Musikanlage Vollröhre, gehört fast auch ein Röhrendecoder dazu. Aber das ist ein Philosophie für sich.
In der betrefflichen Zeit gab es auch Mischversionen bei den bekannten Geräteherstellern. Z.B. der SABA Freiburg Studio A. Gab es mit Röhrendecodern und später auch mit dem reinem Transistordecoder.
Decoder mit IC gibt es natürlich auch noch.

Es hängt vielmehr auch davon ab ob und wie man die Induktivitäten realisieren kann. Einfach - wie noch vor Jahren die Reinhöferbauteile kaufen. Oder grundsätzlich selber mit zusammengesuchten Spulen was basteln.
Ob das zufriedenstellend gelingt hängt natürlich auch vom persönlichen Können und Wissen und viel Erfahrung ab.
Ich würde einen Bausatz bevorzugen, wenn man ihn noch bekommt.
Ist aber bei Reinhöfer auch schon schwierig oder momentan unmöglich weil die Bestände leer sind und keiner mehr neue fertigen kann. Der frühere Inhaber Gerd Reinhöfer ist ja schon vor Jahren leider verstorben. Die Preise auf der Webseite sind für Induktivitäten ausgesetzt.

Gruss
Debo

Zuletzt bearbeitet am 09.04.22 13:58

09.04.22 14:22
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

09.04.22 14:22
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Stereodecoder in Röhrentechnik

Den „besten“ Stereodekoder mit Elektronenröhren hatte mal Henry Westphal (Tigris Elektronik) als „Nebentonarmer Stereodecoder in Vollröhrentechnik“ entwickelt und die dafür notwendigen Induktivitäten/Filter gab es mal bei Reinhöfer Electronic zu kaufen. Die Dokumentation von Henry müsste ich noch irgendwo haben, bekommt man aber von ihm auf Nette Anfrage sicherlich auch noch.

Bei den transistorisierten Stereodekodern wären die von Saba am besten. Aber auch die SD1/2 Dekoder der DDR mit Transistoren waren gut, wenn sie richtig abgeglichen sind. Jedenfalls besser als die ersten Stereodekoder mit den A290 ICs.

Gruß

(Reflex-)Kalle

09.04.22 14:37
Florianska 

WGF-Premiumnutzer

09.04.22 14:37
Florianska 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stereodecoder in Röhrentechnik

Gut zu wissen.

Besten Dank an (Reflex-) Kalle.
Ist Henry Westphal hier im WGF zu finden oder anders.
@ Debo, das Gerät ist Vollröhre, natürlich auch der RIAA Entzerrer VV.
Ein schöner Zufall, ich habe gerade aus einer Werkstattauflösung einen Nordmende SC 384/1, sowie aus einem Nachlass einen Nordmende SW 3330 erworben.
SC = Sterocoder SW = Wobbelgenerator mit Markengeber.
Wenn die noch bestimmungsgemäß laufen, sollte das machbar sein. Dazu brauche ich dann aber bestimmt Hilfe aus dem Forum hier.
Wahrscheinlich muss ich die Bandbreite des ZF-Verstärkers in dem Steuergerät etwas verbreitern, damit auch der 19 kHz Pilotton einwandfrei übertragen wird.
Also ein tolles Projekt.
Würdet ihr dann den Decoder separat einschleifen oder mit in das Steuergerät packen (ästhetische / restauratorische Frage).

Mit besten Grüßen
Florianska

Datei-Anhänge
d_deutsche grammophon ges_st501 scale.jpg d_deutsche grammophon ges_st501 scale.jpg (169x)

Mime-Type: image/jpeg, 238 kB

d_deutsche grammophon ges_st501 poweramp_2.jpg d_deutsche grammophon ges_st501 poweramp_2.jpg (159x)

Mime-Type: image/jpeg, 301 kB

09.04.22 17:08
Florianska 

WGF-Premiumnutzer

09.04.22 17:08
Florianska 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stereodecoder in Röhrentechnik

Ich hoffe das sind die richtigen Bilder.

Datei-Anhänge
Loewe-Opta_Decoder 42945 und 46.jpg Loewe-Opta_Decoder 42945 und 46.jpg (162x)

Mime-Type: image/jpeg, 262 kB

09.04.22 21:10
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

09.04.22 21:10
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Stereodecoder in Röhrentechnik

Florianska:

Wahrscheinlich muss ich die Bandbreite des ZF-Verstärkers in dem Steuergerät etwas verbreitern, damit auch der 19 kHz Pilotton einwandfrei übertragen wird.
Also ein tolles Projekt.
Würdet ihr dann den Decoder separat einschleifen oder mit in das Steuergerät packen (ästhetische / restauratorische Frage).

Florianska,

gibt es einen Schaltplan vom Steuergerät?

Bei Stereo-Sendungen muss die Bandbreite der ZF zwar etwas höher sein, als für Mono-Sendungen, hat aber was mit dem Spektrum des mit 75kHz Frequenzhub (Amplitude des demodulierten NF-Signals) modulierten Signal zu tun. Bei Mono-Sendungen steht dem Mono-Signal der gesamte Frequenzhub zur Verfügung (100% Modulationsgrad) und bei Stereo-Sendungen wird das monofone Summensignal mit maximal 45% Modulationsgrad sowie das zusätzliche stereofone Differenzsignal als mit 38kHz Trägerfrequenz amplitudenmuduliertes Zweiseitenband-Signal mit unterdrückter Trägerfrequenz auch mit 45% Modulationsgrad und dann noch das 19kHz Pilottonesignal mit den restlichen 10% Modulationsgrad mitgesendet.

Das nach der Frequenzdemodulation entstehende niederfrequente Signal umfasst bei Mono-Sendungen den Frequenzbereich bis 15kHz und bei Stereo-Sendungen dann bis 53kHz (38kHz AM-Trägerfrequenz + 15kHz NF-Frequenz des oberen Seitenbandes). Bei Mono-Empfängern folgt dem FM-Demodulator ein Tiefpass für die Deemphasis (Absenkung der höheren NF-Frequenzen, die vorm Aussenden entsprechend angehoben wurden, um einen besseren Rauschabstand zu erhalten). Dieser Deemphasis-Tiefpass darf nicht vor einem Stereo-Dekoder liegen, sondern muss von diesem nach bzw. bei der Erzeugung der NF-Signale für beide Stereokanäle berücksichtigt sein.

Wenn das Steuergerät ein reiner Mono-Empfänger ist, muss also dessen Deemphasis (meist nur ein Kondensator) entfernt werden oder abschaltbar gemacht werden, damit ein Stereo-Dekoder richtig funktionieren kann.

Gruß

(Reflex-)Kalle

10.04.22 12:59
Florianska 

WGF-Premiumnutzer

10.04.22 12:59
Florianska 

WGF-Premiumnutzer

Re: Stereodecoder in Röhrentechnik

Hallo,

ich kann den kompletten Plan hier einscannen und per PN verschicken.
Dann können wir über die Einzelheiten leichter diskutieren.

Kommt dann voraussichtlich erst nach dem 19. April.

Mit besten Grüßen
Florianska

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