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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben
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15.07.21 19:47
wumpus 

Administrator

15.07.21 19:47
wumpus 

Administrator

Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben

Hallo zusammen,

klar, wir Nutzer dieses Forums kennen und benutzen wohl noch sogenannte RADIOS. Das sind Kommunikationsgeräte mit denen man ohne Internet-Smartphones und VoIP-Telefonen Nachrichten und Informationen auch im Krisen- oder Katastrophen-Fall erhalten kann. Ist ein solches Radio batterie-gespeist, kann es solche Informationen liefen, wenn das Stromnetz ausgefallen ist.

Braucht man alles nicht, weil man ja ein Smartphone hat? Damit kann man jederzeit telefonieren, SMS oder whatsapp- oder Facebook-Messages verschicken, usw, usw.? Infos bekommt man problemlos via Twitter, usw?

Na, ja: Das kann so sein oder aber eher NICHT. Auch im aktuellen Fall der schlimmen Überflutungen in NRW und Rheinland-Pfalz war mit das Erste was auffiel, der Strom und das Mobilfunk-Netz und das VoIP-Telefon. Betroffene, die kein netz- unabhängiges Radio hatten, waren auch von reinen Informationen abgeschnitten.

Vor einiger Zeit fiel z.B. in Berlin in einem Bezirks-Teil von Köpenick (wegen Kabelbeschädigung bei Arbeiten an einer Brücke) für 31 Stunden im Jahr 2019 der Strom aus. Ich hörte im Radio ein Interview mit einer jungen Frau mit, die berichtete wie sie morgens ihr Handy einschaltete und kein Funknetz da war. Sie kannte keinen Weg anders an Informationen heranzukommen. Der Reporter erwähnte den Begriff Radio mit dem man auch bei Stromausfall Nachrichten hören könne und ließ damit die junge Frau ratlos zurück ...

Rundfunk-Sender halten in solchen Fällen recht lange durch bis sie dann auch irgendwann zusammen brechen.

Was will ich umständlich sagen und erreichen?

Wir Radio-Informierte sollten vielleicht mal wieder im Verwandten-, Bekannten- und Freundes-Kreis das portable Radio mit Reserve-Batterien thematisieren und auf seine Notfallfähigkeit verweisen. Es ist keine schlechte Idee ein einfaches netz-unabhängiges Radio mit Ersatzbatterie im Haus zu haben.

Ist sicher nicht ganz einfach, insbesondere jüngere Menschen auf RADIO zu verweisen, weil das Radio uncool ist. Vielleicht sollte man es trotzdem versuchen, man kann nicht mehr als ausgelacht werden.

In Deutschland gibt es keine Krisen und Katastrophen? Leider doch. Übrigens: Der DSL-Router braucht auch Strom.


p.s. Wir Nutzer des WGF kennen das alles, ist nicht Neues, aber wie gesagt: Auch Anderen diese Zusammenhänge bei Gelegenheit nahe-bringen, darum geht es mir.



Grüße von Haus zu Haus
Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)

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Zuletzt bearbeitet am 15.07.21 21:16

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16.07.21 08:25
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

16.07.21 08:25
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben

wumpus:

Ist sicher nicht ganz einfach, insbesondere jüngere Menschen auf RADIO zu verweisen, weil das Radio uncool ist. Vielleicht sollte man es trotzdem versuchen, man kann nicht mehr als ausgelacht werden.


Hallo Rainer, hallo zusammen,

die technische Entwicklung beeinflusst ja auch die BOS-Dienste (Behörden, Organisationen, Sicherheit).

Denn so manche Entscheidungsträger hielten die parallele Beibehaltung des analogen 4m-Bandes parallel zu 2m und 70cm-Digitalbündelfunk für uncool. Mit jeder Verdopplung der Frequenz steigt aber die Dämpfung der Funkstrecke um 6 dB, für die erhöhte, belegte Bandbreite gilt vergleichbares. In der Folge waren auch gemietete Standorte auf Wohnhäusern ohne besondere Sicherung der Stromversorgung bei Netzausfall erforderlich. Die Funkinfrastruktur in der Eifel bedingt durch die Topografie brauche ich nicht zu erläutern. Gerne wird dann zusätzlich auf das Mobilfunknetz zurückgegriffen. Es gibt aber eine Priorisierung für BOS, sodass selbst bei keinem Ausfall einer Basisstation ein Engpass für "normale" Nutzer entsteht. Momentan fahren unzählige BOS-Fahrzeuge aus Baden-Württemberg und anderen Bundesländer zur Unterstützung in die Eifel.


Gruss
Walter

@HB9: Aus Gründen der Alterung kaufe ich nur noch Lithium-Batterien, für Monozellen, die es nicht als Lithium gibt, kann man Adapter verwenden.

Zuletzt bearbeitet am 16.07.21 08:29

16.07.21 08:26
HB9 

WGF-Premiumnutzer

16.07.21 08:26
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben

Hallo zusammen,

in diesem Zusammenhang soll auch das Autoradio erwähnt sein. Dieses ist auch netzunabhängig und eigentlich immer einsatzbereit, da die Autobatterie bei normal gebrauchten Autos mindestens für das Radio wochenlang Strom zur Verfügung stellt, ohne dass man sich um Reservebatterien kümmern muss, die im Ernstfall wegen Überalterung dann doch versagen. Daneben hat fast jedes Autoradio (auch neue) eine brauchbare Mittelwelle, so dass man abends von weiter weg noch Nachrichten empfangen kann, falls die örtlichen analogen und digitalen UKW-Sender ausfallen.

Gruss HB9

16.07.21 10:39
Dietmar-Klaus 

WGF-Nutzer Stufe 2

16.07.21 10:39
Dietmar-Klaus 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben

Hallo

Ein Autoradio im Auto ist zur Information bei einer Katastrophe nicht schlecht, aber was ist, wenn das Auto durch eine Flut davon schwimmt ?
Als nächstes stellt sich die Frage, bei Anschaffung eines kleinen Radios, welchen Frequenzband sollte das Radio haben. Ich denke mal in Deutschland gibt es keine AM Sender ( außer für eine Funkuhr ) mehr, so bleibt nur DAB und UKW übrig .
Zu Hause habe ich mir mal ein Taschenempfänger mit DAB und UKW gekauft , das mit AKKU betrieben wird und einen USB Anschluss hat. Somit läuft das Radio auch mit einer Powerbank . Und eine Powerbank gibt es auch mit integrierter Solarzelle.

MfG. Dietmar

16.07.21 11:53
j.werner 

WGF-Premiumnutzer

16.07.21 11:53
j.werner 

WGF-Premiumnutzer

Re: Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben

Hallo,für solche Situationen habe ich in meiner Sammlung ein Kofferadio- Schneider Turny- mit Netz und Akkubetrieb sowie einer kleinen Kurbel zum aufladen des Akkus.Den Akku habe ich letztes Jahr erneuert,und das Gerät überprüfe ich regelmäßig.Meine Heizung habe ich von der Spannungsversorgung her so umgebaut das sie mit meinem vorhandenen Notstromaggregat betrieben werden kann.Dafür werde ich von meiner Familie nur sanft belächelt,sowas bräuchte man nicht.Ebenso geht es mit dem Blitzableiter.

mfg.Joachim.

16.07.21 21:49
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

16.07.21 21:49
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

Re: Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben

Ganz ehrlich, ich glaube die Leute, denen das Haus weggeschwemmt wurde, haben andere Sorgen als den Rundfunkempfang. Zumindest bei mir wäre das so.
Bei mir müsste das Teil KW und MW haben, dann kann man wenigstens interessante Sendungen hören, wenn man vom Rest der Welt in Form von Internet und Mobilfunknetz abgeschnitten ist.

Zitieren:
Ich denke mal in Deutschland gibt es keine AM Sender ( außer für eine Funkuhr ) mehr, so bleibt nur DAB und UKW übrig .
Nein, DCF77 ist kein normaler AM-Sender, ebenso nicht der EFR Teleswitch aus Burg.

Es gibt noch auf KW AM-Sender.

17.07.21 08:50
Volker 

WGF-Premiumnutzer

17.07.21 08:50
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben

Hallo zusammen,

in unserem Haushalt gibt es noch zwei einsatzbereite kleine Transistorradios für FM/AM, jede Menge Akkus, ein Akkuladegerät und einen kleinen Wechselrichter, der aus einer 12-Volt-Autobatterie 230 Volt Netzspannung erzeugt. Außerdem haben wir kleine USB-Lader, um am Zigarettenanzünder die Smartphones aufladen zu können. Die meisten Smartphones haben ein UKW-Teil. In Schweden müssen die Mobilfunkmasten auf dem Land mit Batterien gepuffert sein und mindestens 4 Stunden unabhängig vom Netz laufen können. Bei längeren lokal begrenzten Stromausfällen werden die Mobilfunkmasten mit Notstromgeneratoren betrieben. Dann hätte man Internet. Deshalb habe ich mein Smartphone auch mit 10 GByte Datenfunk aufgeladen. Ich kann dann auch mit einem Softphone günstig telefonieren. Das alte UKW-Rundfunknetz bleibt auf FM erhalten.

Und wir haben einen Lebensmittelvorrat für mindestens 14 Tage. Zur Not können wir wochenlang mit Holz heizen, was im Winter bei -20 °C eine Lebensversicherung ist. Wasser gibt es beim Nachbarn, der noch einen Brunnen mit Handpumpe hat.

Wir gehen von einem Worst-Case-Szenario mit 14 Tagen Stromausfall aus, da das schwedische Leitungsnetz durch die Energiewende überbeansprucht und instabil ist. Die Gefahr eines längeren Blackouts ist real. Eine Solaranlage, die sich auf Notstrombetrieb umschalten lässt, ist in Planung. Dank staatlicher Förderung und zinsloser Förderkredite lohnt sich die Investition. Mit einer Überschwemmung rechnen wir auf Grund unserer Lage eher nicht. Eine Katastrophe kommt immer unerwartet und überraschend. Wer vor zwei Jahren von monatelangen Lockdowns gesprochen hätte, wäre als Spinner abgestempelt worden.

Sollte es ganz schlimm kommen, hätte ich noch Kurzwellen-Amateurfunk für den 12-Volt-Betrieb. Die Anlage müsste ich aber erst auspacken und eine Antenne zum nächsten Baum spannen. Mit etwas Glück könnte ich E-Mails verschicken und empfangen.


Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

17.07.21 09:32
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

17.07.21 09:32
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben

Volker:

Sollte es ganz schlimm kommen, hätte ich noch Kurzwellen-Amateurfunk für den 12-Volt-Betrieb. Die Anlage müsste ich aber erst auspacken und eine Antenne zum nächsten Baum spannen. Mit etwas Glück könnte ich E-Mails verschicken und empfangen.


Hallo Volker,

zum Beginn der Pandemie gab es einen Engpass in der Telekommunikation zwischen Deutschland und Polen. Da hat mir die Kurzwelle sehr geholfen. Ohne VARA-Lizenzschlüssel lassen sich immerhin die beiden langsamsten Datengeschwindigkeiten nutzen. Mit dem Schlüssel sind E-Mails bis zu 130kB Länge einschliesslich Anhänge kein Problem. Für Schweden sind besonders die norwegischen Stationen interessant. Ich würde also die beiden Archive für Winlink-Express (früher RMS-Express) und VARA vorhalten. Pactor 1 und Winmor ist nicht mehr nutzbar.

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=116


Gruss
Walter

Nachtrag:

Normale (netzsynchrone) Solaranlagen kann man bei Stromausfall hierzulande leider nicht nutzen, es sei denn, man hat zusätzlich einen "chinesischen" Wandler.

Zuletzt bearbeitet am 17.07.21 09:39

17.07.21 10:50
wumpus 

Administrator

17.07.21 10:50
wumpus 

Administrator

Re: Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben

Pentium4User:
Ganz ehrlich, ich glaube die Leute, denen das Haus weggeschwemmt wurde, haben andere Sorgen als den Rundfunkempfang. Zumindest bei mir wäre das so.
Bei mir müsste das Teil KW und MW haben, dann kann man wenigstens interessante Sendungen hören, wenn man vom Rest der Welt in Form von Internet und Mobilfunknetz abgeschnitten ist.

Zitieren:
Ich denke mal in Deutschland gibt es keine AM Sender ( außer für eine Funkuhr ) mehr, so bleibt nur DAB und UKW übrig .
Nein, DCF77 ist kein normaler AM-Sender, ebenso nicht der EFR Teleswitch aus Burg.

Es gibt noch auf KW AM-Sender.



Hallo Pentium4User,

es gab ja nicht nur die Menschen, denen das Haus "weggeschwemmt" wurde. Es gab auch die Menschen, die nicht mehr ihr Haus verlassen konnten und gleichzeitig nicht von Hilfskräften erreicht werden konnten. Auch für diese Menschen war bei Ausfall von Strom und Telefonnetz und Mobilfunknetze und Internet eben DOCH das gute alte Radio (FM und / oder DAB) eine wichtige (einzige?) Informationsquelle. Wie dem auch sei, Radio nützt in solchen Fällen eher als es schaden würde.

Weiter richtet sich mein Beitrag nicht nur an die Flut-Katastrophe (war hier nur beispielhaft zu verstehen) sondern an alle Krisen- und Störfälle.

Übrigens lernt derzeit die verantwortliche Politik, dass es keine gute Idee in den 90ier Jahren war (in weiten Teilen Deutschlands) die Sirenen abzuschaffen. Man setzte nicht selten auf Mobilfunk-Warnungen mittels Apps oder SMS, usw. Komisch nur, dass eben gerade diese Medien in dem Überflutungsbeispiel teilweise versagten.

Es soll auch so sein, dass Mobilfunk-Zellen schon nach 3 Stunden keinen Notstrom mehr haben.


Grüße von Haus zu Haus
Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)

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Zuletzt bearbeitet am 17.07.21 10:51

17.07.21 10:58
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

17.07.21 10:58
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Aus gegebenen Anlass: Man sollte ein portables Radio im Haushalt haben

wumpus:

Es soll auch so sein, dass Mobilfunk-Zellen schon nach 3 Stunden keinen Notstrom mehr haben.[/justify]


Hallo Rainer,

ist definitiv wegen des hohen Stromverbrauchs so. Die Akkus in den VDSL-Kästen der Telekom am Strassenrand werden nicht sehr viel länger halten. Allerdings saufen diese Anlagen sowieso als erstes ab. Übrigens war Radio Wuppertal 107,4 MHz wegen Stromausfall zeitweise ausser Betrieb (auch der Webstream). Erinnerung: Die 720 kHz Langenberg konnte sich mittels Aggregat eine ganze Woche versorgen (war auch gut zu hören in Wuppertal, teilweise auch ohne Radio).


Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 17.07.21 11:25

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