Das kann man sicher machen, so man über die geeigneten Meßmittel verfügt. Ob für Bastlerbelange die Kenntnis einer Filterdämpfung von -60dB eine wirkliche praktische Bedeutung hat, hängt vielleicht vom konkreten Anwendungsfall ab. Mir scheint die früher übliche Betrachtung des -3 / -20dB Verhältnisses praktikabler zu sein. Mangels Specki habe ich z.B. neulich mal versucht, die Filterkurve des 4-poligen Besselfilters mit dem SDR aufzunehmen, was ein ziemlich mühsames Unterfangen war.
Die Sofware hat eine Hold-Funktion, die die Pegelspitzen speichert. Um die reale Kurve sichtbar zu machen, muß man in 10Hz Schritten die Durchlaßkurve durchfahren und bei jedem Schritt warten, bis sich die FFT wieder voll eingependelt hat. Bei der oberen Filterflanke ist mir, wie man sehen kann, nach einiger Zeit die Geduld ausgegangen, die Schrittweite ist dort größer aber man kann trotzdem den Verlauf der Dämpfung gut beurteilen. Die untere Filterflanke weist zwischen -85 und -90dB eine kleine Zacke auf, die in etwa die Frequenzuntergrenze des Empfängers markiert. Was ich sagen will: Bei solchen Kurven ist es vielleicht doch etwas hochgestapelt, von Formfaktoren zu sprechen, geschweige denn, sie vergleichen zu wollen.
Dein Gehäuse finde ich sehr interessant, das wird bestimmt ein Hingucker. Bin gespannt auf das fertige Gerät.
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Hallo Hajo, Über solche Messmittel verfüge ich nicht, mir stehen nur Sinus-Generator und Oszilloskop zur Verfügung. Genaugenommen messe ich auch nicht, sondern bin bei der groben Beurteilung des Gesamt-Aufbaus so vorgegangen: Zunächst habe ich mit allen gedrückten Abschwächern (10db + 20 db +20db +10db (Regler) = 60db max den Generator lose an den Antennenkreis gekoppelt, so dass das Signal leise in Stärke des Marinesender-Hintergrundgeräusches war. Dann nach und nach die Abschwächer weggeschaltet und jeweils die Frequenzen aufgezeichnet, bei denen das Signal gehörmäßig die gleiche Lautstärke hatte. Es ergibt sich dann diese Kurve, die Genauigkeit langt für mich völlig aus: (Beim Übertragen in die Tabellen-Kalkulation entstehen sowieso Abweichungen)
FTA auf 16,8 kHz wird mit 30dB ausreichend unterdrückt, den habe ich bisher nicht wieder gehört. Für das örtliche Störsignal den alten "Funker-Trick" angewendet: Es nähert sich, von "unten" her kommend, der Empfangsfrequenz und würde z.B. zwischen 16,95 kHz und 17,05 kHz den Empfang von SAQ stark stören. Da der Überlagerungs-Oszillator aber auf 17 kHz schwingt, erzeugt es hier maximal nur einen Ton von 50 Hz, der vom NF-Verstärker stark unterdrückt wird und noch unterhalb des Rest-Trägers von SAQ liegt.
Da sich in der "Pollin-Tüte" aber noch sehr kleine NF-Übertrager befanden, werde die als Induktivität benutzen und NF-mäßig den Bereich von 150 Hz bis 250 Hz noch etwas anheben. (Mit etwas Abschwächung bei 200 Hz)
Deine Kurve sieht gut aus, 30dB Dämpfung in 400Hz Abstand ist doch recht ordentlich und sollte für den Zweck ausreichen. Ich vermute, daß die Kurve die Selektion das Eingangsbandfilters darstellt. Man kann es sich ja leicht machen und die Selektion des gesamten Empfängers messen, indem man einfach den NF Pegel hinter der Endstufe mißt. Da Du ein Oszi- und sogar schaltbare Dämpfungsglieder hast, sollte das relativ einfach durchführbar sein und man hat am Ende belastbare Meßwerte. Anderenfalls läßt sich vielleicht auch ein kleiner Verstärker hinter dem Filter nutzen. Ist ja noch NF und so sollte jeder halbwegs brauchbare Audioverstärker ausreichen.
Ein sehr interessanter Artikel ist in der Zeitschrift "CQ-MB", 1936-Heft 9 zu finden: "Rolf Wigand : "Neue Wege im Empfängerbau - das Audion ist überholt-Bau besserer Telegraphieempfänger" (Suchbegriff: CQMB3609.pdf) Auszug:
Zitieren:Dazu kommt, daß beim Telegraphieempfang ... stets eine Verstimmung um etwa 1kHz zur Erzeugung des Überlagerungstons notwendig ist, daß man also stets einen Verlust an verfügbarer Eingangsspannung hinnehmen muß..
Schaue ich mir unter dieser Betrachtungsweise nochmal eine aufgenommene Resonanzkurve eines selbstgefertigten Eingangskreises für den VLF-Bereich (SAQ!) an, https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...0&page=6#59 sehe ich, daß schon ohne Rückkopplung im Abstand von 800 Hz von der Resonanzfrequenz die Selektionskurve fast waagerecht verläuft. Es findet dann kaum eine Trennung von SAQ und anderen starken Marinesendern statt, wenn man nicht das schwingende Audion direkt auf einen derselben legt. Das selbstschwingende Audion, dass im KW-Bereich nach Wigand schon nicht optimal ist, erscheint für SAQ weit ungeeigneter. Derzeit ist ein 3-Röhren-"Audion" im Bau: Um zu sehen, ob mit nur einem entdämpften Eingangskreis auf 17,2 kHz und nachfolgender Misch/Überlagerungs-Stufe nicht doch ein komfortabler Empfang von SAQ möglich ist.
Auch hier wird die Überlagerungsfrequenz wieder ungewöhnlich niedrig (200 Hz) gelegt, weil dann SAQ besser "observiert" werden kann bei seinen Frequenzänderungen. Ein Artikel "Welchen Beitrag zur Trennschärfe liefert das menschliche Ohr?" findet sich in der CQ von 1942, Heft7 (Suchbegriff "CQNB4307") Auszug:
Zitieren:"Die Fähigkeit des Ohres, ... [verschiedene Töne zu unterscheiden] ... ist aber nicht gleichmäßig über das Tonspektrum verteilt, sondern nach Oktaven gestaffelt, d.h. man kann den Ton 300 Hz gegenüber 400 Hz genausogut unterscheiden wie 3000[Hz] zu 4000[Hz]"
Bei sehr schwachem SAQ-Signal wird man aber wohl besser höher gehen, wegen der besseren Empfindlichkeit des Ohres bei z.B. 400Hz bis 800Hz.
die Suchbegriffe, die nicht von allen Suchmaschinen gefunden werden, führen auf die Webseite von DF3IQ. Die beiden Artikel halte ich nicht für besonders interessant. Entstanden sie doch in einer Zeit, in der die Entwicklung noch nicht ganz ihren letzten Stand erreicht hat. Auch die Begrifflichkeiten haben sich geändert, was zu Missverständnissen führen kann.
Wenn man sogar den Restträger von SAQ hört, ist man in einer derartig komfortablen Situation, dass man keine Klimmzüge zu machen braucht. Hinzu kommt die bequem realisierbare Selektivität auf 17,2 kHz.
Bemerkenswert ist aber die Lademöglichkeit der alten DASD-Lehrbücher:
- DASD Kurzwellentechnik - DASD KW-Antennen - DASD Fibel, sowie das Buch von Werner W.Diefenbach - Das grosse KW- und UKW-Empfänger Schaltungsbuch
Der DASD war übrigens der Vorläufer des heutigen DARC. Werner W.Diefenbach veröffentlichte Ende der 1960-er Jahre auch das Amateurfunk-Handbuch. Nach dem systematischen Durcharbeiten ermöglichte es mir damals, die Amateurfunkprüfung zu bestehen. Die Prüfungen waren sehr individuell gestaltet. Einen Fragenkatalog gab es nicht, man musste den Inhalt verstanden haben.
Auch die Informationen über die Amateurfunkgeräte der 1970er Jahre ist nicht schlecht.
Sorry, es ist normalerweise nicht meine Art, OT ("off topic") zu sein.
Zitieren:die Suchbegriffe, die nicht von allen Suchmaschinen gefunden werden, führen auf die Webseite von DF3IQ. Die beiden Artikel halte ich nicht für besonders interessant. Entstanden sie doch in einer Zeit, in der die Röhrenentwicklung noch nicht ganz ihren letzten Stand erreicht hat. Auch die Begrifflichkeiten haben sich geändert, was zu Missverständnissen führen kann.
Hallo Walter, Das sehe ich völlig anders. Es geht hier ja insbesondere um das Rückkopplungs-Audion und speziell um seine Eignung bzw. nicht-Eignung für die sehr langen Wellen. Meist wird versucht, die Schaltungen des Rückgekoppelten Audions für den Kurzwellen-Bereich auf den VLF-Bereich zum Empfang von "SAQ" anzuwenden. Das habe ich anfangs auch versucht und konnte "RDL" auf 18,2 kHz nur dann genügend dämpfen, wenn die Überlagerungsfrequenz extrem tief war (50Hz - 100 Hz). Die Erklärung findet sich in Artikeln wie den angeführten, und mir wird nun verständlich, warum in den Anfangszeiten der Telegaphie eine zusätzliche Röhre als Überlagerer eingesetzt wurde.
Dieses Wissen ist heute vollends verlorengegangen, beispielsweise taucht der Begriff "Heterodyne" überhaupt nicht im Wumpus-Kompendium auf, obwohl in den Anfangszeiten der Telegraphie elementar und Grundprinzip des späteren "Supers"
E.Nesper schreibt in seinem "Handbuch der drahtlosen Telegraphie" (1921)
Zitieren:Etwas später (1905) hat Fessenden diese auch für ungedämpfte Schwingungen vorzüglich geeignete Schwebungsempfangsmethode, da man mit ihr die kontinuierlichen Schwingungen tönend abhörbar macht, dahingehend abgeändert, daß er vom Sender nur Schwingungen einer Wellenlänge aussendet und am Empfänger selbst die zur Schwebungsfrequcnz erforderliche Hilfsfrequenz erzeugt. Fessenden nennt diese Anordnung "Heterodynempfang"\
Und das ist ein Grundprinzip, welches ohne jeden Zweifel auch heute noch sehr gut für den SAQ-Empfang auch unter schwierigen Bedingungen anwendbar ist: 1.) Die 17,2 kHz zunächst selektiv vorverstärken um eine möglichst geringe Bandbreite zu erhalten. 2.) Die noch unhörbare 17,kHz-Schwingung dann mit nachfolgender Überlagerung in den hörbaren Bereich umsetzen.
Die Röhrenentwicklung spielt dabei keine Rolle, obwohl es natürlich interessant wäre mit einer gasgefüllten Röhre als Detektor zu experimentieren.
Natürlich: Eigenthümlich sie ist, die Sprache in der alten Literatur...
basteljero: Dieses Wissen ist heute vollends verlorengegangen, beispielsweise taucht der Begriff "Heterodyne" überhaupt nicht im Wumpus-Kompendium auf, obwohl in den Anfangszeiten der Telegraphie elementar und Grundprinzip des späteren "Supers"
Im Übrigen ist der BFO (beat frequency oscillator) seit vielen Jahrzehnten bei morsenden (oder fernschreibenden) Funkamateuren ein Begriff und in keinster Weise verloren gegangen. Natürlich geht man heutzutage in den SDR andere Wege.
Hallo zusammen, @Walter Im "Kompendium" könnte das in etwa so ergänzt werden:
Die Frage stellt sich, wie der Begriff "Schwebung" zu verstehen ist: Handelt es sich in Wirklichkeit vielleicht um eine Mischung nach heutigem Sprachgebrauch? Oder tatsächlich um eine Schwebung, also um die Überlgerung zweier Schwingungen ohne Nichtlinieritäten? https://de.wikipedia.org/wiki/Schwebung
Vielleicht ist Heterodyn sogar der erste "-dyn", (1905)
Der nächste logische Schritt wäre für mich, die Mischung nicht im, sondern nach dem Audion in einer nachfolgenden Mischstufe durchzuführen und zu einer nachbausicheren Schaltung zu kommen. Denn man will ja einen einfach zu bedienenden Empfänger mit einer Art BFO haben und nicht im Gelände mit einem externen Sinus-Generator herumkaspern müssen.
Es bringt auch nichts die Verstärkung des Audions hochzutreiben, wenn seine Schwingfrequenz weit ausserhalb der Empfangsfrequenz liegt und das SAQ-Signal 1. schwach und 2. kaum von benachbarten Stationen getrennt wird. Und das ist ja notgedrungen im VLF-Bereich der Fall, wenn das Audion gleichzeitig den Überlagerungston erzeugen soll. Auf Kurzwelle sieht das anders aus, da sind die Bandbreiten groß und bei z.B. 800 Hz Verstimmung liegt die Station immer noch auf der Flanke des durch das Audion entdämpften Eingangskreises.
Ein weiterer Punkt ist die Frage, ob der an den Eingangskreis gekoppelte Generator möglicherweise wie ein "Q-Multipier abseits der Empfangsfrequenz" wirkt und die Bandbreite so unnötig verbreitert.
für eine Erweiterung der Tabelle musst Du Wumpus/Rainer gewinnen.
Eine Schwebung ist vorhanden, wenn sich Eingangs- und BFO-Frequenz fast nicht unterscheiden, aber auch nicht absolut gleich sind. Aber das kann es doch wohl nicht sein. Selbst beim brummigen Jens nicht.